Königin Elizabeth II.: Queen stirbt mit 96 Jahren – Charles III. ist nun König | WELT Nachtstream
Gemeinsamkeiten zwischen dem Bär Paddington und Königin Elizabeth II.? Keine offensichtlichen. Aber spätestens seit dem 70. Jahrestag der Thronbesteigung in diesem Jahr weiß die Welt, dass auch Elizabeth gerne ein Notfall-Marmelade-Sandwich in ihrer Tasche versteckt, “für später”. Da staunte nicht nur Paddington, als das amüsante Video der beiden in diesem Jahr vom Palast veröffentlicht wurde.
Humorvoll und unerschütterlich: Das hat die Königin in mehr als 70 Jahren Regentschaft wahrlich bewiesen. Stoisch folgte sie dem Motto “never complain, never explain”, bei Rassismusvorwürfe von Prinz Harry und Frau Meghan, Missbrauchsvorwürfen gegen Sohn Andrew, den Tod ihrer Schwiegertochter Diana. Selbst als im April 2021 nach 73 Jahren Ehe “ihre Stärke und ihr Halt”, ihr Mann Prinz Philip, kurz vor seinem 100. Geburtstag starb, ließ die Regentin sich nicht gehen. Nun hat Queen Elizabeth II. nach 70 und einem halben Jahr das Zepter für immer abgegeben. Am Donnerstagabend starb sie im Alter von 96 Jahren auf Schloss Balmoral in Schottland.
Der Queen folgt nun ihr Sohn Charles, Prince of Wales und ältestes ihrer vier Kinder. Charles tritt in riesige Fußstapfen. Mit 73 Jahren hat er selbst das Rentenalter längst erreicht – und ist 47 Jahre älter als seine Mutter bei ihrer Thronbesteigung.
Eigentlich hätte Elizabeth nie Königin werden sollen. Hätte ihr Onkel, König Edward VIII., sich nicht 1936 für die Liebe und gegen die Pflicht entschieden, wären dessen Kinder ihm auf den Thron gefolgt. Doch Edward dankte kinderlos ab; Elizabeths Vater Albert wurde König George VI., und ihre Thronfolge wurde Realität. Sie nahm die ungewollte Verantwortung mit großer Ernsthaftigkeit, Patriotismus und höchster Ausdauer an.
Elizabeth Alexandra Mary, so ihr Taufname, konnte auf eine ereignisreiche Regentschaft zurückblicken. Fast drei Viertel ihres Lebens verbrachte sie auf dem Thron – stets unter Beobachtung und selbst höchst kontrolliert. In dieser Zeit kamen vier Kinder zur Welt, acht Enkel und zwölf Urenkel. Mit 25 Jahren bestieg sie 1952 den Thron. Elizabeth befand sich auf einer Kenia-Reise, als sie vom Tod des Vaters und ihrer Nachfolge erfuhr. Als Königin flog die junge Prinzessin zurück.
“Elizabeth II., von Gottes Gnaden Königin des Vereinigten Königreiches von Großbritannien und Nordirland und ihrer weiteren Gebiete und Territorien, Oberhaupt des Commonwealth und Verteidigerin des Glaubens” hat 16 Premierminister kommen und gehen sehen. Mit Liz Truss, Boris Johnson, Theresa May, David Cameron, Gordon Brown, Tony Blair und John Major leben nur noch sieben “ihrer” Premiers.
Sie selbst konnte – und ihre Nachfolger können – politisch wenig bewirken. Der britische Monarch, dessen Stammbaum bis zu jenem normannischen Abenteurer zurückgeht, der England 1066 eroberte, kann zuhören, beraten und warnen. Dabei ist er auch Staatsoberhaupt von Antigua und Barbuda, von Australien, den Bahamas, Belize, Grenada, Jamaika, Kanada, Neuseeland, Papua-Neuguinea, den Salomonen, St. Kitts und Nevis, St. Lucia, St. Vincent und der Grenadinen sowie von Tuvalu.
Als geborenes Oberhaupt der anglikanischen Staatskirche bekommt der Monarch mit der Krone auch ein religiöses Amt. 1970 eröffnete Elizabeth als erster Monarch die Generalsynoden der Kirche von England mit einer Ansprache; eine Aufgabe, die sie lange Zeit wahrgenommen hat. In Schottland ist der König indes presbyterianisch: ein Mitglied der Kirche von Schottland und Beobachter der Generalversammlung.
Nur eine Konfession ist dem britischen Staatsoberhaupt verboten: die katholische. Das hielt Elizabeth II. nicht davon ab, der katholischen Kirche beträchtliche Anerkennung entgegenzubringen – anders als zu Zeiten ihrer Kindheit. Als sich 1932 der damalige Erzbischof von Westminster ihrem Großvater zum Silbernen Thronjubiläum mit einer Ergebenheitsadresse vorstellen wollte, wurde er vom Palast noch brüsk zurückgewiesen. Mit Kardinal Basil Hume (1923-1999) verband Elizabeth II. dagegen eine so herzliche Beziehung, dass sie von “meinem Kardinal” sprach und ihm eine persönliche Auszeichnung des Königs, den Order of Merit (Verdienstorden), verlieh.
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